Reflektiert Üben

Dass das Lernen in der Clean Code Developer School (CCDS) nicht wie üblich abläuft, haben Sie vielleicht schon anderen Artikeln hier im Blog entnommen. Ein Aspekt sei jedoch noch einmal hervorgehoben: die Bewusstheit.

In der CCDS wird nicht “einfach so” geübt, indem man versucht, Aufgaben abzuarbeiten. Das klappt dann entweder oder nicht. Bei Schwierigkeiten wird ein wenig nachgeholfen.

Vielmehr glauben wir daran, dass zum effizienten Lernen Bewusstheit gehört. Dass gelernt wird, wie gelernt wird, was gelernt wird, gilt es immer wieder zu reflektieren. Erfolge wie Misserfolge sollen nach dem Warum befragt werden. Das hebt Lernen auf die nächste Stufe. Nur so entsteht die viel beschworene deliberate practice.

In der CCDS kommt dafür auch ein recht spezielles Mittel zum Einsatz: das Portfolio.

Welche Aufgaben Teilnehmer angehen, wie sie sie lösen, was sie dabei erfahren und daraus lernen, dokumentieren sie. Es wird also nicht nur munter am Flipchart entworfen und in einer IDE codiert. Nein, es wird hinterher auch darüber geschrieben. Texte, Bilder, Code und andere Artefakte des Lernens werden in einer Mappe gesammelt. Wohlgemerkt in einer physischen Mappe.

Das Portfolio ist nämlich nicht nur ein Mittel der Reflexion, indem Teilnehmer ihre Arbeit beim dokumentieren überdenken. Es ist auch Mittel zur Motivation: eine wachsende Mappe macht den Fortschritt greifbar. Sie zeigt, was schon alles geschafft wurde.

Und das Portfolio ist auch ein Mittel der Präsentation. Mit einem Portfolio kann dem jetzigen Arbeitgeber oder zukünftigen handfest dargestellt werden, dass und was geübt wurde. In anderen Berufen ist das gang und gäbe und dient der Qualitätssicherung. Warum nicht auch in der Softwareentwicklung.

Portfoliolernen ist schon lange für allgemeinbildende Schulen im Gespräch, aber leider nur vereinzelt im Einsatz. Die CCDS greift diese gute Idee auf, um die Erwachsenenbildung zu verbessern.

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